Neue Suchmaschine für extra-solare Planeten

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Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems sind sehr schwierig zu beobachten, weil sie von ihren eigenen Sonnen überstrahlt werden. Sie abzubilden bedarf besonderer Instrumente. Für die Forschung sind diese Entdeckungen wichtig, weil wir viel über unser eigenes Sonnensystem lernen können. Auch die Frage, ob es auf andern Planeten im Universum Leben gibt, ist nach wie vor offen.

Ein lange ersehnter Moment: Das neue „Planet Finder“ Instrument SPHERE ist im März 2014 ins Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile eingebaut worden. Mitte Mai konnten bereits die ersten Tests* erfolgreich durchgeführt werden.

Sonnenphysiker der ETH Zürich entwickelten um 1990 eine hochpräzise polarimetrische Messtechnik,  die auch heute in der Astronomie immer noch unübertroffen ist. Diese Technologie wurde nun vom Astrophysiker und ETH-Professor H. M. Schmid als Subsystem im neuen SPHERE “Planet Finder” der ESO eingebaut. Damit konnte sich das Institut für Astronomie des Physikdepartements innerhalb eines Konsortiums europäischer Forschungsinstitute massgeblich an der Entwicklung dieses Instruments beteiligen. Bereits kurz nach dem Einbau ins VLT zeigt sich das grosse Potential dieses neuen Instruments, und es sind in der nahen Zukunft auf dem Gebiet der extra-solar Planeten mit neuen Entdeckungen und vielen interessanten Resultaten zu rechnen.

Die Erforschung von extra-solaren Planeten und die Entstehung von Planetensystemen sind ein Hauptforschungsgebiet der ETH Forschungsgruppe „Planet and Star Formation“ von Prof. M. Meyer.

 

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140603 Titan

 

 

 

Erste Testbeobachtungen des neuen Instrumentes SPHERE am Planeten „Titan“, einem Mond von Saturn, der normalerweise nur als kleiner Punkt zu sehen ist. Viele verschiedene Beobachtungen liefern möglichst viele Informationen:

Links: Reflektiertes Licht auf „Titan“ im optischen Bereich mit dem Imaging Polarimeter beobachtet.
Mitte: Polarimetrisches Signal für Titan mit der starken Randpolarisation hervorgerufen durch die Lichtstreuung durch die Dunstpartikel mit dem Imaging Polarimeter gemessen.
Rechts: Titan im infraroten Wellenlängenbereich aufgenommen. Der Dunst ist transparent und die Oberflächenstrukturen erkennbar.

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Presse release ESO